Wir führen die Erfahrungen und Kenntnisse indigener und nicht-indigener Forschenden und Praktizierenden zusammen, um gemeinsam praktische Lösungen für die verbundenen globalen Krisen des Artensterbens, des Klimawandels, der Umweltverschmutzung sowie der zunehmenden sozialen Ungleichheit und politischen Unruhen (auch als „Polykrise“ bekannt) zu entwickeln.
Mission.
Unsere Mission ist es, zu einem transformativen Wandel beizutragen, indem wir die Beziehungen der Menschen untereinander und mit der Natur wieder sichtbar machen. Dadurch erreichen wir eine Neubewertung der Mensch-Natur-Beziehungen und der "menschlichen Natur".
Über das FIRI-Projekt.
Unsere treibende Frage: Wie können transdisziplinäre Initiativen für transformativen Wandel (TTCIs), die sich auf sozioökologische Beziehungen konzentrieren, angepasst werden, um die globale Polykrise besser zu bewältigen?
Dieses Projekt beschäftigt sich mit kritischen Sozialwissenschaften und stellt indigene Perspektiven auf Beziehungen und Verantwortlichkeiten in den Mittelpunkt, um gemeinsam die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Menschen und dem Rest der Natur hervorzuheben. Transdisziplinäre Initiativen für transformative Veränderungen (TTCIs) haben oft Schwierigkeiten, die notwendigen Paradigmenwechsel herbeizuführen, um die Polykrise zu bewältigen.
Die derzeitigen Initiativen sind entweder zu theoretisch oder übersehen die eigentlichen Ursachen der Krisen. Einige bringen die Menschen zwar wieder mit der Natur in Kontakt, behandeln sie aber als etwas von uns Getrenntes und vernachlässigen die Zusammenhänge. Darüber hinaus schließen einige TTCIs zwar indigene Perspektiven ein, tun dies jedoch oft nur auf einer oberflächlichen Ebene.
In diesem Projekt arbeitet ein Team aus Fachpersonen für indigene Bewirtschaftung/traditionelles ökologisches Wissen (Traditional Ecological Knowledge TEK), akademischen Forschenden und Naturschutzpraktiker:innen mit lokalem ökologischen Wissen (Local Ecological Knowledge LEK) eng zusammen. Gemeinsam entwickeln wir einen neuartigen, adaptiven Ansatz für transformative Veränderungen und kombinieren dabei wissenschaftliches, theoretisches, indigenes und praktisches Wissen gleichermassen.
Those that tackle fundamental questions about power dynamics in societies (e.g. how do they emerge, replicate, and reinforce themselves? How do they create barriers for change? See our related project here.)
Das FIRI-Projektdesign ist in mindestens dreierlei Hinsicht bahnbrechend:
01.
Es verknüpft von Anfang an die Erfahrungen und das Wissen indigener und nicht-indigener Forschenden und Praktiker*innen, um gemeinsam praktische Lösungen für die Polykrise zu entwickeln.
02.
Es lädt die indigenen Forschenden dazu ein, in westliche Länder und Praktiken einzugreifen, und nicht umgekehrt („flip it“).
03.
Ziel ist es, holistische Weltverständnisse in binären Kontexten (z. B. Natur/Kultur) zu zentrieren, um sowohl den kolonialen Fluss von Macht/Wissen als auch die (eingebildete) Trennung zwischen Menschen und dem Rest der Natur umzukehren („reverse it“).
FIRI besteht aus 3 Phasen:
A
Problemformulierung und Teambildung
In einer Reihe von Meetings und Workshops nutzten wir kritische, sozialwissenschaftlich fundierte Teambildungs-Übungen*, um die Ursache(n) der Polykrise aus verschiedenen Perspektiven zu verstehen. Unsere Meetings und Workshops umfassen interkulturelles und dekoloniales Training, die Untersuchung der Rolle der Dekolonisierung im Schweizer Kontext, Problemidentifizierung, die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der jeweils einzigartigen Perspektiven und Sprachen sowie die Identifizierung und Zuweisung von Verantwortlichkeiten. (*siehe unser zugehöriges Projekt hier )
B
Koproduktion verallgemeinerter Protokolle, Praktiken und Methoden
2024 haben wir gemeinsam verallgemeinerte Protokolle, Praktiken und Methoden (PPMs) zur (Wieder-)Sichtbarmachung sozioökologischer Zusammenhänge sowie einen kontextuell anpassbaren „Prototyp“ und Bewertungsmethoden auf Grundlage dieser PPMs entwickelt. Als Team haben wir zwei Fallstudien in der Schweiz ausgewählt, um unseren Prototyp zu testen: Neuüberlegungen zur Bildung im Hinblick auf das Konzept „Wildnis“ und Mensch-Wolf-Interaktionen. Basierend auf diesen Fallstudien haben wir gemeinsam Forschungsfragen und Initiativen für unsere Folgephase entwickelt, in der wir die Initiativen umsetzen und bewerten werden (sobald entsprechende Finanzierung gesichert ist).
C
Analyse und (Re-)Integration und Anwendung des geschaffenen Wissens
Wir verwenden Interviewleitfäden und Fragebögen zur regelmässigen Reflexion und Bewertung unseres Prozesses und unseres Fortschritts. Die Ergebnisse werden konsequent diskutiert und wieder in den Prozess eingearbeitet. Am letzten Tag unseres zweiten Workshops luden wir externe Expert*innen ein, um die im Prozess gewonnenen Erkenntnisse zu teilen und zu diskutieren. Wenn Zeit und Finanzierung es erlauben, teilen wir unsere Ergebnisse auch auf Konferenzen (z. B. der International Transdisciplinary Conference 2024 [ ITD 24 ]).
Durch die Zusammenführung dieser Phasen fördert dieses Projekt theoretisches und praktisches Wissen, um die Wirksamkeit transformativer Veränderungen zu unterstützen. Das Projekt bietet sowohl einen Weg hin zu praktischen Komplettlösungen für die Polykrise als auch ein Mittel, diesen Weg in mehreren Kontexten anzupassen und zu multiplizieren.
Protokolle, Praktiken und Methoden (basierend auf workshop-resultate im november 2024, dies ist keine finale version der ppms)
